Was hat gesunde Ernährung mit regionaler Wirtschaft zu tun? Und wie kann ein Naturkost-Café zum Brennpunkt regionaler Wirtschaftskreisläufe werden? Neugierig darauf, wie man mit Regionalwährungen im Geschäftsalltag arbeitet, waren die TeilnehmerInnen des “zart”-Vernetzungstreffens nach dem Österreichischen Tauschsystemtreffen, das am 14. April 2013 eine Exkursion ins benachbarte Bayern unternahm und die Gastlichkeit in Zallis Naturkost-Café in Ainring-Mitterfelden genießen konnte. Karin Deinbeck und Zweitgeld-Pionier Franz Galler leben, worauf es ihnen ankommt – hier kommen gesunde Lebensmittel aus der Region, vollwertig zubereitet aus der Küche und der Sterntaler oder Talente dafür in die Kasse.
Günstig am Radweg im Dorfzentrum von Ainring-Mitterfelden befindet sich Zallis Naturkost-Café, in dem natürlich gekocht und gebacken wird. Die Arbeitsgemeinschaft der Tauschsysteme (Bild Mitte) nützte das gastliche Café am 14. April 2013 als Tagungsort für das zart-Clearing-Treffen, bei dem es um überregionale Verrechnung von Zweitwährungen ging. Karin Deinbeck stand seit fünf Uhr früh in der Küche, um die kulinarischen Schmankerl für den Naturkost-Brunch zu zubereiten – vom frischen Müsli bis zu mehreren Sorten selbst gebackenen Brotes.
Natürlich, gesund, anspruchsvoll und umweltbewusst…
mit weniger geben sich Karin Deinbeck und Franz Galler nicht zufrieden. Die ärztlich geprüfte GGB-Gesundheitsberaterin Karin Deinbeck erfüllte sich mit dem Zallis Naturkost-Café einen lang gehegten Wunsch. Sie beschäftigt sich seit Jahren mit vollwertiger Ernährung (Info: http://max-otto-bruker.com/). Karin bereitet Vollwert-Kuchen und vegetarische Menüs aus Zutaten aus der Region und/oder dem Bioanbau. Kuchen und Torten werden nur mit Honig oder reifen Früchten gesüßt, selbstgebackene Brote sind aus frisch gemahlenem Vollkorngetreide.
Der kleine Bioladen bietet neben Naturkost-Produkten, Wein und Kosmetika aus biologischer Erzeugung und ebensolchen Waschmitteln auch GEA-Schuhe und Taschen sowie Möbel aus den Waldviertler Werkstätten. Karin bietet nach Vereinbarung Gesundheitsberatung und Back- sowie Kochkurse an und organisiert auch Geburtstagsfeste, Firmen- oder andere Feiern bis zu 25 Personen.
Ein ambitioniertes Konzept, das von zwei engagierten Menschen mit Leben erfüllt wird. Durchs Essen gesunden – dieser Ansatz gilt nicht nur für den Menschen, den nimmt Franz Galler auch in punkto Regionalentwicklung und Förderung der Region sozusagen für “bare Münze” – auch wenn dabei keine Münzen im Spiel sind, sondern die Tauschwährung Talente und Sterntaler. Auch ihm ist es ein Herzensanliegen, das umzusetzen, wofür er zehn Jahre lang ehrenamtlich gearbeitet hat: Regionale Wirtschaftskreisläufe durch Zweitgelder zu unterstützen.
“Beim Ladenumbau investierten wir 60.000 Euro in Regionalwährung. Von unserem Umsatz sind 30 bis 35 % Prozent Sterntaler. Es gelingt, Wirtschaftskreisläufe zu schließen”, erzählt Galler, der mit der Entwicklung sehr zufrieden ist. Der ehemalige Vermögensberater, der vor mehr als einem Jahrzehnt den Sterntaler-Tauschring mitbegründete, 2007 die Sozial-Genossenschaft gründete und bis Ende letzten Jahres treibende Kraft bei den Regionalwährungen Sterntaler & Talente war, betreibt ein Büro für Regionalentwicklung (www.nachhaltige-region.de) und berät aktuell fünf Gemeinden im Vintschgau in Südtirol bei der Einführung einer Regionalwährung.
Mit Leidenschaft Wirt: Franz Galler servierte beim ARGE-zart-Clearing-Treffen auch im Gastgarten Köstlichkeiten aus der Region – vom Bier bis zum Bärlauch-Polenta auf Pilzrahmsauce – ebenso ein Gourmet-Tipp wie alle anderen Köstlichkeiten aus Karins Küche. Weitere Infos über Angebot und Öffnungszeit des Naturkostcafé auf www.Zallis.de sowie über Sterntaler & Talente sowie die RegioSTAR-Genossenschaft auf www.regiostar.com