Freigeld – historisch

Wörgler Freigeld - Historisch

Wörgls historische Freigeldexperiment

Die Geldreform von Wörgl 1932/33

„Während in aller Welt durch den internationalen Geldstreik das Wirtschaftsleben lahm gelegt wird, reißt dieser Bürgermeister seine verelendete Gemeinde aus der Apathie durch die Geldrefom von Wörgl nach dem Freigeldgedanken von Silvio Gesell“ – so und ähnlich euphorisch berichtete die internationale Presse  in den 1930er Jahren über das als Wörgler Freigeld noch heute weltweit bekannte Währungsexperiment.

Was ist dran an dieser Geldreform, mit der Bürgermeister Michael Unterguggenberger  „der Welt ein Zeichen geben“ wollte? Warum taucht die Wörgler Nothilfeaktion noch heute als Lehrbeispiel an Universitäten in aller Welt auf? Was geschah damals in dem “kleinen Tiroler Marktflecken“?

Die 1929 durch den Börsencrash in den USA ausgelöste Weltwirtschaftskrise traf zu Beginn der 1930er Jahre auch Europa und damit die österreichische Wirtschaft. Und Wörgl besonders hart.  Durch den Bau der Eisenbahn im 19. Jahrhundert hatte sich die 1911 zum Markt erhobene Gemeinde  vom Bauerndorf  zum regionalen Wirtschaftszentrum mit Industrie und Gewerbe gewandelt.

Luftbild der Wörgler Zellulosefabrik an der Westbahn im Vordergrund, im Hintergrund das Zementwerk Bruggermühl und der Häringer Pölven um 1930. Foto: Unterguggenberger Institut Archiv

Luftaufnahme der Marktgemeinde Wörgl in den 1930er Jahren. Foto: Unterguggenberger Institut Archiv

Wörgl vom Angerberg aus in Richtung Süden – im Vordergrund Remise und Heizhaus der Eisenbahn. Foto: Unterguggenberger Institut Archiv

Der wirtschaftliche Niedergang führte dazu, dass immer weniger Geld in Umlauf war. Die Absatzmärkte brachen ein, Produktions-Stillstand und Arbeitslosigkeit waren die Folge. Die Zellulosefabrik sperrte zu, die Zementindustrie drosselte die Produktion, und aufgrund der Elektrifizierung der Bahn wurden auch da viele Arbeiter entlassen.

1932 waren in der Region 1500 Menschen arbeitslos, im 4.200 Einwohner zählenden Markt  Wörgl 400 Menschen – wovon 200 bereits „ausgesteuert“ waren, damit keine staatliche Unterstützung mehr erhielten  und der Armenfürsorge der Gemeinde zufielen. Die Gemeindekasse war aber leer, nicht einmal die Zinsen für den 1,3 Millionen-Schilling-Kredit für den Bau der Bürgerschule konnten zurückbezahlt werden.

Wie also der Not entkommen? Während aus der Wildschönau ganze Familien nach Brasilien auswanderten,  dort ihre Zukunft aufbauen wollten und Dreizehnlinden gründeten,  in Hopfgarten drei junge Burschen als Feuerteufel wüteten und mordeten, um an Geld zu kommen, fand Wörgls Bürgermeister einen kreativen Ausweg:  Arbeit war genug vorhanden – nur das Geld fehlte, um diese zu bezahlen. Also druckten die Wörgler ihr Geld selber.

Bürgermeister Michael Unterguggenberger (2.v.l.) mit den Treuhändern der Nothilfe-Aktion Dr. Georg Stawa (links) und Pfarrer Matthias Riedelsperger (rechts) sowie dem Gemeindesekretär Rudolf Winkler.

Das Wörgler Marktgemeindeamt in den 1930er Jahren. Foto: Unterguggenberger Institut Archiv

 

Bürgermeister Michael Unterguggenberger (2.v.l.) mit den Treuhändern der Nothilfe-Aktion Dr. Georg Stawa (links) und Pfarrer Matthias Riedelsperger (rechts) sowie dem Gemeindesekretär Rudolf Winkler.

Die Raiffeisenkasse Wörgl war als Wechselstelle eng in die Aktion eingebunden. Kassenleiter Georg Steinbacher (links) mit Wörgler Geschäftsleuten.

Ein politisches Meisterstück

In dieser aussichtslosen Lage entwarf Michael Unterguggenberger und seine Wörgler Freiwirtschaftsgruppe das Wörgler Nothilfe-Programm, zu dessen Umsetzung ein überparteilicher Wohlfahrtsausschuss eingerichtet wurde. In diesem wirkte mit Pfarrer Matthias Riedelsperger auch ein Vertreter der katholischen Kirche mit. Die Not der Stunde ließ die Menschen trotz gegensätzlicher Weltanschauungen zusammenrücken –  der Gemeinderat fasste alle Beschlüsse einstimmig.

Wörgler Freigeld: Arbeitswertscheine im Wert von 1, 5 und 10 Schilling. Foto: Unterguggenberger Institut Archiv

Wörgl bringt dem Geld das Laufen bei

Zur Durchführung der Wörgler Nothilfe gibt der Wohlfahrtsausschuss Arbeitswertbestätigungen im Wert einem, fünf und zehn Schilling heraus. Nach der Idee des Schwundgeldes von Silvio Gesell dient eine monatliche Abwertung um einen Prozent als Umlaufsicherung. Durch Aufkleben von Stempelmarken behält der Schein seinen vollen Wert. Die einprozentige Abgabe fließt in den Armenfond. Als Deckung hinterlegt der Wohlfahrtsausschuss den Wert der ausgegebenen Arbeitswertscheine in Schillingen bei der örtlichen Raiffeisenkasse, die in die Abwicklung der Aktion eng eingebunden ist.  Eine Umwechselungsgebühr von zwei Prozent verhindert, dass die Arbeitswertscheine sofort wieder in Schillinge rückgetauscht werden.

Die eingebaute Geldsteuer zeigt Wirkung

Im Juli 1932 beginnt die Gemeinde mit der Durchführung von Bauprogrammen. Die Arbeiter werden mit Arbeitswertscheinen entlohnt, kaufen in Wörgler Geschäften ein, diese liefern damit ihre Steuern – meist sogar erhebliche Rückstände – an die Gemeindekasse ab und schon steht wieder Geld für neuerliche Baumaßnahmen zur Verfügung. Jeder vermeidet, den Schwund bezahlen zu müssen und gibt die Scheine schnell weiter.

Im Frühjahr 1933 wurde die Müllnertalbrücke mit Wörgler Freigeld erbaut: Bürgermeister Michael Unterguggenberger (2.v.r.) bei der Baustellenbesichtigung.

Bau der Müllnertalbrücke mit Wörgler Freigeld 1933. Foto: Unterguggenberger Institut Archiv

Die Müllnertalbrücke in Wörgl – 1933 erbaut mit Freigeld von der Gemeinde Wörgl. In den 1980er Jahren wurde die Brücke verbreitert, die Marmortafel mit der Aufschrift befindet sich jetzt im Wörgler Heimatmuseum. Foto: Unterguggenberger Institut Archiv

Im Zuge der Notstandsarbeiten werden 1932 rund 102.000 Schilling in Infrastruktur wie Straßenasphaltierungen und Kanalbauten oder den Bau der Sprungschanze investiert, im Frühjahr 1933 nochmals rund 80.000 Schilling  für den Brückenbau über den Wörgler Bach, das Anlegen von Wanderwegen und Tourismusinfrastruktur.

Straßenbau in der Wildschönauer Straße – die Arbeiten wurden mit Wörgler Freigeld finanziert. Foto: Unterguggenberger Institut Wörgl

Mit Straßenbauprojekten wurden die Arbeiter der Nothilfe-Aktion beschäftigt und mit Arbeitswertscheinen in Form von Freigeld entlohnt. Foto: Unterguggenberger Institut Archiv

Zubau bei der “Gemeindemühle” – dem Kraftwerk Müllnertal mit Wörgler Freigeld – die ArbeiterInnen bei der Firstfeier. Foto Unterguggenberger Institut Archiv

Wintersportattraktion Skispringen – die Wörgler Sprungschanze wurde 1932 mit Wörgler Freigeld errichtet und am 19. Februar 1933 eröffnet. Foto: Unterguggenberger Institut Archiv

Eröffnungsspringen am 19. Februar 1933 auf der mit Freigeld erbauten Sprungschanze in Wörgl. Foto: Unterguggenberger Institut Archiv

Unter diesen Wörgler Spaziergängern am Fuß der Sprungschanze ist der Erbauer des Fuchsweges Johann Fuchs. Foto: Unterguggenberger Institut Archiv

Investiert wurde auch in Tourismus-Infrastruktur: Im Februar 1933 wurde die Sprungschanze eröffnet. Im Zuge des Freigeld-Bauprogrammes wurde auch ein 1,2 Kilometer langer Trittsteig in die romantische Aubachschlucht als Sommer-Tourismusattraktion angelegt. Die Nachbargemeinde Kirchbichl begann 1933 mit Wörgler Freigeld den Bau des Moorstrandbades.

Während der 13,5 Versuchsmonate des Währungsexperimentes wurden rund 100 Menschen beschäftigt, teils direkt durch die Bauprogramme, teils in Zulieferbetrieben. Die Zahl der Arbeitslosen ging in Wörgl um 16 % zurück, während sie in Österreich um 19 % stieg.

Im Durchschnitt waren 5490 Schilling in Form von Arbeitswertscheinen im Umlauf. Auf jeden Bürger entfielen somit nur 1,3 Schilling in Freigeld. Die Nationalbank hatte gleichzeitig 158,76 Schilling pro Kopf ausgegeben. Jeder offizielle Schilling sorgte im Versuchszeitraum für den Absatz von Waren im Wert von 8,55 Schilling. Ein Schilling Freigeld hingegen setzte jährlich bis zu 73 Schilling Sozialprodukt um, errechnete Thomas Wendel in seiner Diplomarbeit.

Fritz Schwarz, Zeitzeuge des Wörgler Währungsexperimentes, rechnet im 1951 erschienen Buch „Das Experiment von Wörgl“, dass  die durchschnittlich in Umlauf befindlichen  5.490 Schilling in Freigeld in den 13,5 Monaten 464 mal (416 mal pro Jahr) umgelaufen sind und kommt damit zu einer Gesamtnachfrage von 2.547.360 Schilling. Schwarz rechnet da die Bewegungen der Scheine im Ort dazu – also von der Gemeinde zum Arbeiter zum Kaufmann, zum Handwerker, zum Großhändler zur Gemeindekasse etc. – also den ortsinternen AB-Scheinumlauf zusätzlich zum Rücklauf in die Gemeindekasse.

DDr.Silvio Unterguggenberger, Sohn des Freigeldbürgermeisters Michael Unterguggenberger berechnete in seinem Beitrag zum Wörgler Heimatbuch (1998 erschienen) aufgrund der Zahlen von Fritz Schwarz bei 416 Handwechslungen per anno und durchschnittlich 5.490 Schilling in 13,5 Monaten eine Gesamtnachfrage von 2.547.360 Schilling 1932/33, was 1998 einer Kaufkraft von 63.684.000 Schilling entsprochen hätte. Umgerechnet in Euro würde das heute einer Kraufkraft von rund 5 Millionen Euro gleich kommen.

Das Erfolgsrezept der Wörgler Geldreform war also der rasche Umlauf der regional gültigen Gutscheinwährung.

Volkswirtschafter, Politiker und Künstler interessierten sich für das Wörgler Freigeld. 1934 kommt der  französische Ministerpräsident a.D. Edouard Daladier, 1935 der amerikanische Dichter Ezra Pound.  Presseberichte spiegeln das weltweite Echo wider. In Amerika will Prof. Irving Fisher 1933 mit Stamp scrip nach Wörgler Vorbild die  Wirtschaftskrise bekämpfen. Am 10. März 1933 ist im US-amerikanischen Senat vom Wörgler Freigeld die Rede. Die europaweit aktive Freiwirtschaftsbewegung beobachtete die Vorgänge in Wörgl ebenso wie die Österreichische Nationalbank, die ihr Geldausgabemonopol von Anfang an gefährdet sah.

Zahltag – die Arbeiter des Wörgler Nothilfeprogrammes wurden mit Freigeld entlohnt. Foto: Unterguggenberger Institut Archiv

Strandbad-Bau in Kirchbichl 1933 mit Wörgler Freigeld. Foto: Unterguggenberger Institut Archiv

Bezahlung der Arbeiter mit Wörgler Freigeld beim Strandbadbau in Kirchbichl. Foto: Unterguggenberger Institut Archiv

Nachdem 1933 immer mehr österreichische Gemeinden dem Beispiel Wörgls folgen  – im Jänner 1933 begann Kirchbichl den Bau des Strandbades mit Wörgler Schwundgeld – und die Wirtschaftskrise durch Ausgabe von Freigeld bekämpfen wollten, veranlasst die Nationalbank durch Intervention bei den Behörden 1933 das Verbot des Währungsexperimentes. Wörgls Einspruch am Gerichtsweg bleibt erfolglos.

Wörgl im Winter in den 1930er Jahren. Foto: Unterguggenberger Institut Archiv

Wörgl in den 1930er Jahren – die heutige Salzburgerstraße. Foto: Unterguggenberger Institut Archiv

Die 1927 neu eröffnete Wörgler Bürgerschule, später als Hauptschule bezeichnet. Im Hintergrund (Bildmitte) eines der Alpenland-Wohnbaugenossenschaftshäuser der Eisenbahner. Foto: Unterguggenberger Institut Archiv

Wörgl in den 1930er Jahren: Links das Marktgemeindeamt, hinter der Kaiser-Linde das alte Volksschul-Gebäude, das ab 1934 als Kaserne benützt wurde. Auch die Trafik – das Häuschen unter der Linde – nahm damals Freigeld an. Foto: Unterguggenberger Institut Archiv

Wörgl in den 1930er Jahren – die heutige Innsbruckerstraße. Foto: Unterguggenberger Institut Archiv

Michael Unterguggenberger mit seiner Frau Rosa und ihren Schwestern vor dem österreichischen Parlament in Wien. Foto: Unterguggenberger Institut Archiv

Michael Unterguggenberger

Michael Unterguggenberger kam am 15. August 1884 in Hopfgarten als Kind einer Arbeiterfamilie zur Welt. Nach seiner Lehrzeit als Mechaniker und Schlosser in Imst lernte er auf der Gesellenfahrt durch die österreichische Monarchie die Gewerkschaftsbewegung kennen. 1905 trat er als Lokführer bei der Bahn in Wörgl in den Dienst, wurde 1919 Vizebürgermeister für die Sozialdemokraten und blieb das bis zur Wahl zum Bürgermeister 1931.  Unterguggenberger wurde im Zuge der Februar-Aufstände 1934 vom Amt des Bürgermeisters enthoben.  In zahlreichen Vorträgen versuchte er weiterhin, die Menschen vom richtigen Weg, der in Wörgl eingeschlagen wurde, zu überzeugen. Am 19. Dezember 1936 starb er im Alter von 52 Jahren entmutigt und durch ein langjähriges Lungenleiden entkräftet an Herzversagen. Er hinterließ seine Frau Rosa mit drei Kindern und aus der ersten Ehe mit seiner 1917 verstorbenen Frau Maria zwei Kinder.

Zeitzeugen-Interviews zur Wörgler Freigeld-Aktion auf youtube: 

Schnellzuglok beim Wörgler Heizhaus aus der Reihe 110 (Baujahre 1905 b9s 1907), Foto etwa aus 1912. Michael Unterguggenberger (auf der Lok stehend 2.v.l.) kam 1905 nach Wörgl und wurde Lokführer. Foto: Unterguggenberger Institut Archiv

Bürgermeister Michael Unterguggenberger. Foto: Unterguggenberger Institut Archiv

Rosa und Michael Unterguggenberger. Foto: Unterguggenberger Institut Archiv

Michael Unterguggenberger war Mitbegründer der Alpenland Wohn- und Baugenossenschaft zur Errichtung von Wohnungen für Eisenbahner. Sie gilt als Wiege der heute noch bestehenden gemeinnützigen Wohnbaugesellschaft Alpenländische Heimstätte – weitere Info hier…

Rosa Unterguggenberger mit Sohn Silvio und der Dichter Ezra Pound bei einem Wörgl-Besuch 1936 vor ihrem Geschäft. Foto: Unterguggenberger Institut Archiv

Michael Unterguggenberger (links neben der Harfe mit der Trompete) war begabter Musiker. Foto: Unterguggenberger Institut Archiv

Michael Unterguggenberger war ein begeisterter Musikant. Er leitete die Arbeiter-Jugendmusikkapelle, bildete Jungmusikanten aus, spielte in einer Tanzkapelle und praktizierte daheim Hausmusik.

Im Wörgler Heimatmuseum wurde 1996 anlässlich der Tagung “Vergeld´s Gott”, veranstaltet vom Tagungshaus Wörgl und der Grünen Bildungswerkstatt, eine Ausstellung zu Michael Unterguggenberger und dem Wörgler Freigeld eröffnet. Auf der Website der Stadt Wörgl findet sich unter www.woergl.at im Bereich Geschichte & Fakten unter Freigeld-Experiment der > zur  Heimat Wörgl Webseite.

Freigeld im Wörgler Heimatmuseum

Die Video-Dokumentation “Michael Unterguggenberger und das Experiment von Wörgl” wurde vom Wörgler Filmclub WÖFA zum Freigeldjahr 2007 produziert. Die beiden Autoren Mag. Norbert Perger und Egon Frühwirth schildern in dem 33 Minuten dauernden Film anhand historischer Foto- und Filmaufnahmen die Abwicklung des Währungsexperimentes und stellen die faszinierende Persönlichkeit des damaligen Bürgermeisters Michael Unterguggenberger auch anhand von Interviews mit dessen Tochter Lia Rigler vor.
Der Film erhielt bei der Landesmeisterschaft des nicht kommerziellen Films für Tirol, Vorarlberg und Südtirol eine Goldmedaille, den Sonderpreis für ein “besonderes zeitgeschichtliches Thema” sowie das Prädikat Landesmeister von Tirol 2007.

Zusatz: Bei der österreichischen Staatsmeisterschaft der Filmautoren 2008 wurde die Doku mit Gold prämiert.

Didaktische Unterrichts-Materialien zum Wörgler Freigeld von Mag. Gisela Hormayr, erschienen im Buch “Quer denken” zur Tiroler Zeitgeschichte des 20. Jahrhunderts, stehen hier online:

http://www1.ku-eichstaett.de/GGF/Didaktik/Projekt/Publikationen/Zusatz_Infos_download/Querdenken_plus/Hormayr.pdf

Buchtipp: Dr. Wolfgang Broer: “Schwundgeld – Bürgermeister Michael Unterguggenberger und das Wörgler Währungsexperiment 1932/33”

Erstauflage 2007, Neuauflage 2013, StudienVerlag, 398 Seiten, Euro 44,90 – ISBN 978-3-7065-4472-6

In den Jahren 1932/33 führte der Wörgler Bürgermeister Michael Unterguggenberger in seiner Gemeinde das sogenannte Schwundgeld ein, eine Parallelwährung neben dem amtlichen Schilling. Er initiierte dadurch inmitten der Weltwirtschaftskrise ein Währungsexperiment, welches seit damals nicht nur in Österreich, sondern auch in vielen anderen Ländern der Welt große Beachtung und Nachahmung gefunden hat.
Dieses Buch stellt das Wörgler  Experiment erstmals umfassend in das damalige politische und soziale Koordinatensystem und führt ganz nah an die Menschen und Probleme dieser Zeit heran. Der Autor Dr. Wolfgang Broer ist Historiker und Publizist, u.a. langjähriger Redakteur der Tageszeitung “Der Kurier” und Chefredakteur des a3-Wirtschaftsverlages.
Das Buch ist u.a. in der Buchhandlung Zangerl in Wörgl erhältlich. Bestellung per Email: order@studienverlag.at

 Das Experiment von Wörgl

1951 erschien zum 11. Kongress der Internationalen Freiwirtschaftlichen Union in Wörgl in der Verlags-Genossenschaft freiwirtschaftlicher Schriften Freies Volk Bern von Fritz Schwarz “Das Experiment von Wörgl”. Es galt Jahrzehnte lang als Standardwerk und wurde immer wieder nachgedruckt. Die Schrift steht unter http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/woergl/ zum kostenfreien Download bereit.

Der Welt ein Zeichen geben

„Der Welt ein Zeichen geben“ von Gebhard Ottacher, erschienen 2007 im Verlag für Sozialökonomie. Dieses Buch basiert auf der Diplomarbeit “Der Welt ein Zeichen geben – Das Schwundgeldexperiment von Wörgl 1932/33” an der Universität Wien. Kostenloser Download unter http://www.silvio-gesell.de/files/luxe/img/Download-Dateien/Ottacher.Woergl.1932-33.pdf

Filmtipp:

Michael Unterguggenberger und das Experiment von Wörgl

Die Video-Dokumentation “Michael Unterguggenberger und das Experiment von Wörgl” wurde vom Wörgler Filmclub WÖFA zum Freigeldjahr 2007 produziert. Die beiden Autoren Mag. Norbert Perger und Egon Frühwirth schildern in dem 33 Minuten dauernden Film anhand historischer Foto- und Filmaufnahmen die Abwicklung des Währungsexperimentes und stellen die faszinierende Persönlichkeit des damaligen Bürgermeisters Michael Unterguggenberger auch anhand von Interviews mit dessen Tochter Lia Rigler vor.
Der Film erhielt bei der Landesmeisterschaft des nicht kommerziellen Films für Tirol, Vorarlberg und Südtirol eine Goldmedaille, den Sonderpreis für ein “besonderes zeitgeschichtliches Thema” sowie das Prädikat Landesmeister von Tirol 2007. Die DVD kann zum Preis von 15 Euro beim Unterguggenberger Institut bestellt werden.

Schwarzradio hören” – Zeitzeugengespräch

Ein Zeitzeugengespräch mit Lia Rigler, Tochter von Michael Unterguggenberger übers Wörgler Freigeld beim Schwarzmarkt für nützliches Wissen und Nichtwissen im Rahmen des Steirischen Herbstes 2007 steht online auf www.schwarzmarkt-archiv.de zum kostenlosen Download zur Verfügung. Unter “Experten” auf Lia Rigler und dann auf den Titel des Gespräches klicken. Lia Riglers Gesprächspartner ist Univ.Prof. Ernst Strouhal von der Universität für angewandte Kunst in Wien.

Umfassende Dokus  im Archiv des Instituts weiters unter

http://www.unterguggenberger.org/plug.php?p=archives

Informo en Esperanto (Übersetzung Mag. Helga Farukuoye): La monreformo de Wörgl 1932/33

Das Wörgler Freigeldexperiment ZeitzeugInnen berichten