Das Team vom Verein komm!unity freute sich über die Auszeichnung „Glanzleistung – das junge Ehrenamt“, die am 22. August 2021 für das Projekt I-motion beim Europäischen Forum in Alpbach verliehen wurde. Foto: Land Tirol/Sedlak

Tiroler Landesauszeichnung fürs Wörgler Jugendprojekt I-motion

Das Wörgler Jugendprojekt I-motion, das ein Gutscheinmodell mit Zeitwährung verwendet, wurde im Rahmen eines Bürgerbeteiligungsprozesses der Lokalen Agenda 21 unter Leitung des Unterguggenberger Institutes entwickelt und läuft seit 2005. „Für unsere Jugendinitiative I-Motion wurde uns der Preis „Glanzleistung – das junge Ehrenamt 2021“ beim Europäischen Forum in Alpbach von den Landeshauptleuten von Tirol und Südtirol verliehen. Vielen Dank!“, freut sich der Verein Komm!unity aus Wörgl. Die Auszeichnung wurde am 22. August 2021 im Rahmen des Tirol-Tags beim Forum Alpbach überreicht.

Die Auszeichnung „Glanzleistung – das junge Ehrenamt 2021“ wurde an 16 junge Menschen aus Tirol und Südtirol sowie fünf Projekte verliehen. „Wir holen damit ehrenamtlich engagierte Personen der Kinder- und Jugendarbeit vor den Vorhang, die einen unverzichtbaren Beitrag für die Gesellschaft leisten. Gerade die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist eine Aufgabe mit großer Verantwortung, welche die Ausgezeichneten das ganze Jahr über mit viel Enthusiasmus erfüllen. Mein Dank gilt ihnen sowie all jenen Menschen, die sich in unserem Land ehrenamtlich engagieren“, sagte Tirols Landeshauptmann Günther Platter.

Mit der Auszeichnung werden Einzelpersonen bis 35 Jahre und Initiativen von Kinder- und Jugendorganisationen, Vereinen und Initiativgruppen geehrt. Eine Fachjury wählt aus allen Einreichungen zwei Tiroler Projekte und ein grenzüberschreitendes Projekt für Tirol und Südtirol aus. Die Ehrung wird seit 2017 zusammen mit dem Land Südtirol vergeben und wurde vom Land Tirol gemeinsam mit dem Tiroler Jugendbeirat ins Leben gerufen.

Mit der Auszeichnung Glanzleistung – das junge Ehrenamt wurden heuer fünf Initiativen vor den Vorhang gebeten:   „komm!unity“ für I-motion, „youngCaritas“, „Kaleidio“ „ProMemoria Auschwitz“ und die Jugendgruppe Adüm.

Der Verein „komm!unity“ aus dem Tiroler Unterland leistet Jugend- und Integrationsarbeit. „komm!unity“ betreibt mehrere Jugendzentren in der Region, die Jugendinformationsstellen InfoEck für die Bezirke Kufstein und Kitzbühel, ein gemeinsames Integrationszentrum für acht Gemeinden sowie die Mobile Jugendarbeit, die Jugendinitiative I-Motion und eine Stelle für Entwicklung des Gemeinwesens in der Stadt Wörgl, weitere Infos online https://kommunity.me/i-motion/

I-motion stärkt den Gemeinschaftssinn und verbindet Generationen

Das Jugendprojekt I-motion wurde im Rahmen eines Bürgerbeteiligungsprozesses der Lokalen Agenda 21 unter Leitung des Unterguggenberger Institutes entwickelt und läuft seit 2005. An der Arbeitsgruppe beteiligten sich bis zu 30 Personen, die junge Zielgruppe war zudem durch eine Umfrage an den Wörgler Pflichtschulen eingebunden. Mit I-motion startete die professionelle Jugendarbeit in der Stadtgemeinde, die daraufhin um weitere Bereiche wie Streetwork, Jugendbeirat, Jugendzentrum und Beratungsangebote ausgebaut wurde. Die städtische Jugendarbeit wurde 2012 ebenso wie die Bereiche Intergration und Gemeinwesenentwicklung im Verein Komm!unity ausgegliedert, der seither das Jugendprojekt I-motion operativ umsetzt.

Das Jugendprojekt bietet sinnvolle Freizeitgestaltung für Kids ab 12 Jahren und belohnt die Jugendlichen für ihren Einsatz mit Zeitwertkarten. Der Wert der Stunde mit 2,50 Euro wurde im Entwicklungsprozess gemeinsam erarbeitet, indem die Arbeitsgruppen-Mitglieder ihr eigenes Taschengeld ausrechneten – also den „persönlichen Stundenlohn“ nach Abzug aller Lebenshaltungskosten vom eigenen Einkommen.  Die Jugendlichen erhalten pro Stunde eine Zeitwertkarte, können aber auch mehr ausverhandeln. Um deren Wert bei Wörgler Geschäften und Freizeiteinrichtungen wie Kino einlösen zu können, werden die Zeitwertkarten in regional gültige Gutscheine umgetauscht.

Das doppelte Gutscheinmodell dient als  Lenkungsinstrument – einerseits wird damit sichergestellt, dass die Zeitwertkarten in der Zielgruppe zirkulieren und andererseits die Kaufkraft in der Stadt bleibt. Der monetäre Effekt steht beim Jugendprojekt allerdings nicht im Vordergrund. Vielmehr ist es der soziale Mehrwert: I-motion verbindet Generationen und bindet Jugendliche ins Gemeinschaftsleben ein. Zeitwertkarten können von Privatpersonen für Nachbarschaftshilfe sowie von Institutionen erworben werden, um Jugendliche für ihre Mithilfe zu belohnen. Die I-motion-Projektleitung organisiert zudem Projekte wie die Sommerjob-Börse  oder die „Lernfreude“, bei der Jugendliche jüngeren Kindern bei Hausaufgaben helfen. I-motion wirkt von Beginn an integrierend und unterstützt Jugendliche in  ihrem persönlichen Entwicklungsprozess, sie können eigene Fähigkeiten und Kompetenzen anwenden und sich damit Taschengeld erwerben.

I-motion schafft Vertrauen – durch die professionelle Betreuung durch ausgebildete JugendarbeiterInnen ebenso wie durch den  I-motion-Ausweis, den die Jugendlichen erhalten – sie sind während ihres Einsatzes im Rahmen des Jugendprojektes auch Haftpflichtversichert.

Einen Einblick in die praktische Umsetzung des Jugendprojektes gibt ein Beitrag auf dem youtube-Kanal Wörgl im Bild – hier der Link: https://youtu.be/0r_7L4RakkI