Mündener Gespräche: Negativzinsen, Boden und Geld

Die Sozialwissenschaftliche Gesellschaft lädt am 15. und 15. März 2014 zu den 53. Mündener Gesprächen, die sich mit folgendem Thema befassen: Aktuelle Diskussion über Negativzinsen & Boden und Geld als Gemeinschaftsgüter. Anmeldeschluss ist am 9. März 2014.

 

53. Mündener Gesprächeam15. und 16. März 2014 in der Reinhardswaldschule in Fuldatal am nördlichen Stadtrand von Kassel

Anmeldeschluss am Sonntag 9. März 2014

Aktuelle Diskussion über Negativzinsen & Boden und Geld als Gemeinschaftsgüter

 Alle Einzelheiten des Programms und die Hinweise zum Organisatorischen sowie das Anmeldeformular finden sich auf der  Internetseite

http://www.sozialwissenschaftliche-gesellschaft.de/MundenerGesprache/mundenergesprache

und das Anmeldeformular auch noch einmal hier:

http://www.sozialwissenschaftliche-gesellschaft.de/MundenerGesprache/53.MueGe_Anmeldung.pdf

“Ihr/Euer Interesse wird unseren Vorbereitungskreis sehr freuen. Es liegt schon eine Reihe von Anmeldungen vor, so dass es eine interessante Tagung mit guten Begegnungen zu werden verspricht”, lädt Werner Onken ein.

Auszug aus dem Programm:

Negativzinsen – Fluch oder Segen?   
Reg.-Dr. i.R. Eckhard Behrens, Heidelberg

Boden: Eigentum oder Nutzung
Prof. Dr. Johann Walter, Westfälische Hochschule Gelsenkirchen

Liberaler Sozialist, Zionist, Utopist: Deutsch-jüdische Identitätskonstruktionen am Beispiel von Franz Oppenheimer (1864-1943)
Claudia Willms M.A., Uni Frankfurt – Institut für Soziologie

Im Bann des Geldes
Dipl.-Volkswirt Markus Pühringer, Grüne Bildungswerkstatt Linz/Österreich

Sozialphilosophie des Geldes
Dr. Helmut de Craigher, freier Wirtschaftsdozent und Coach, Stuttgart
Gesellschaft zur Förderung von Wirtschaftswissenschaft und Ethik e.V.

Seit geraumer Zeit haben die Leitzinsen, zu denen die Notenbanken den Geschäftsbanken Kredite zur Verfügung stellen, historisch niedrige Stände von nur noch knapp über Null erreicht. Und in Notenbankkreisen wird sogar über eine noch weitere Senkung der Leitzinsen in den negativen Bereich diskutiert. Zugleich regt sich in der Öffentlichkeit Kritik an einer schleichenden Enteignung der Sparer und anderer Anleger, weil die Inflation ihre schwindenden Zinserträge übersteigt. Sind Null- oder gar Negativzinsen tatsächlich ein geldpolitischer Irrweg? Oder könnte es sein, dass sie auf etwas Positives hindeuten, was schon klassische Ökonomen und Marx erwarteten: nämlich einen „tendenziellen Fall der Profitraten“? Fehlen vielleicht zusätzlich zu negativen Leitzinsen nur noch weitere geldpolitische Schritte, um auch die Inflation auf Null zu bringen und die Guthaben- und Kreditzinsen dazu zu bringen, weiter zu sinken? Das ‚Gespenst‘ des Null- und Negativzinses soll auf dieser Tagung von mehreren Seiten beleuchtet werden.
In Zeiten einer rückläufigen Rendite von Geldanlagen bieten Land und Naturressourcen attraktivere Anlagemöglichkeiten. Jedoch sind sie – ebenso wie das Geld – Gemeinschaftsgüter, die allen Menschen zu gleichen Bedingungen zur Verfügung stehen müssen und mit denen nicht spekuliert werden darf. Soll es deshalb weiterhin Eigentumsrechte am Boden und an den Ressourcen oder besser nur entgeltliche private Nutzungsrechte geben? Im Rahmen dieser Tagung soll Franz Oppenheimer anlässlich seines 150. Geburtstags gewürdigt werden, der ein bedeutender Vordenker einer menschenrechtlich fundierten Reform des Bodenrechts war.
Beide Themenkreise der nächsten Mündener Gespräche führen zu der zentralen Frage, welchen Platz eigentlich das Geld in Zukunft in der menschlichen Gesellschaft einnehmen sollte. Diese Frage soll nicht nur ökonomisch, sondern auch philosophisch ausgelotet werden.