fairventure: Natürlich leben und lernen

Worauf kommt es beim Wandel an? Auf jeden Einzelnen und dessen Bereitschaft, selbst Veränderung zu sein. Unter dem Motto “Empowerment” – Befähigung – stand der dritte fairventure Kongress von 2. bis 4. Mai 2014 in Berlin, der Raum für Themen wie Komplementärwährungen, sinnhaftes & selbstbestimmtes Lernen, Chancen und Gefahren des Wandels, Commons oder “Welt und Leben aus eigener Initiative gestalten” bot.

Drei Tage lang beherbergte die Evangelische Schule Berlin Zentrum von 2. bis 4. Mai 2014 den dritten fairventure-Kongress. Fleißig bei Vorbereitung und Durchführung: Nathan und Jan, die in einer Themenoase auch Einblick in ihr Abenteuer in der Wildnis Kanadas gaben. Jan und Peter Krause (3.v.l.) eröffneten das erste Plenum nach dem rhythmischen Auftakt von und mit Ulrike Ronnefeldt (rechts). 

fairventure – Vertrauen wagen, den Wandel gestalten

“fairventure soll den undogmatischen Rahmen für Begegnung und Austausch für all diejenigen bieten, denen der Wandel am Herzen liegt”, umreißt der veranstaltende Verein “Natur, Mensch Wirtschaft e.V.” das sehr offen gestaltete Format des Kongresses, bei dem Begegnung auf Augenhöhe ein gewünschtes Prinzip ist.

Nach den Kongressen in Leipzig 2012 und Langenberg 2014 lautete das Motto für Berlin “Empowerment – natürlich leben und lernen”. Was aktives Tun voraussetzt. Doch wie kommt der Mensch in Bewegung? Wie findet man den Zugang zur Welt?

“Wir sind die Google- & Facebook-Generation. Unsere Sinne sind elektrisiert. So viel Technik und Vernetzung gab es noch nie!” stellte Jan Temmel in seinem Eröffnungsvortrag vorweg fest und beantwortete die Frage nach dem Preis dafür auch: “Abgesehen von den Auswirkungen des Coltan-Abbaues in Afrika – eine Verkümmerung der Sinne. Wie sähe die Welt heute aus, wenn sie von der Natur so geprägt wäre wie von der Technik?” Um das zu erfahren, verbrachten Jan und Nathan sechs Monate in der Natur Kanadas und entdeckten dabei eine andere Welt, erlebten eine andere Beziehung zur Natur.

“Denken ist wie googeln – nur krasser”…

An dieses Zitat des Designers vanBolle, das eine facebook-Gruppe begründete, knüpfte Peter Krause in seinem Eröffnungsvortrag an, in dem er sich Gedanken über unsere Beziehungen und darüber machte, wie sie sich in der Informationsgesellschaft geändert haben. “1832 wurde mittels Kleinanzeige in der New York Times ein Computer gesucht. Computer war eine Berufsbezeichnung für Leute, die in größeren Firmen Rechenaufgaben erledigten – Menschen waren die Computer. 1999 war das digital gespeicherte Wissen erstmals größer als das analog vorhandene. Und 2007 wurde so viel Wissen produziert, dass es das erste mal mehr als die zur Verfügung stehende Speicherkapazität war. Was macht das mit uns Menschen?”, stellte Peter Krause seiner Folgerung voran, dass die Entwicklung “sehr stark zur Vereinzelung, zu Besitzdenken und dem Bestreben der Vermehrung, zum Kriegen geführt hat.”

Militärhistorisch habe die Menschheit bisher rund 14.400 Kriege geführt, bei denen 3,5 Milliarden Menschen getötet wurden. Bis jetzt hätten 100 Milliarden Menschen gelebt – jeder 30. Mensch sei statistisch gesehen also Opfer von Kriegen geworden. “Im Jahr 2000 war es erstmals so, dass global die Selbstmordopfer die Zahl der Kriegsopfer überstiegen hat. Heute stirbt alle fünf Minuten ein Mensch durch Krieg – und alle 30 Sekunden durch Selbstmord.”

Was bewirkt nun dieses Wissen? Welche Rolle spielen dabei unsere Beziehungen und Sichtweisen? “Beziehungen halten die Welt im Innersten zusammen”, stellte Krause fest. Was braucht es in Zukunft, um den Wandel positiv zu gestalten? Begonnen beim Rechtsverständnis bis hin zur Sensibilisierung des Empfindens, das die Umwelt als Mitwelt erleben lässt.

  

Plenum am Freitag Abend mit Dr. Susanne Wiegel, Moderator Peter Krause, Charles Eisenstein und John Rogers (Bild links v.l.). John Rogers ist Pionier bei der Verwendung von Gemeinschaftswährungen, gestaltete Webinare dazu. Er trat beim Kongress als Geschichtenerzähler auf und gestaltete eine Spieleoase. Charles Eisenstein (Bild Mitte) hielt am Samstag den Abendvortrag “Scared Economics”. Ludgera Hertel studiert derzeit Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt “Wirtschaft neu denken” an der Alanus Hochschule in Alfter/Bonn, war 2011/12 Teilnehmerin bei TheaterTotal in Bochum und wirkte bei der Gestaltung verschiedener künstlerischer Angebote beim fairventure-Kongress mit.

Was bringt den Wandel voran?

Spirituell leben: Über ein weithin ignoriertes Verhältnis zur Welt” – mit diesem Thema befasste sich das Plenum unter der Moderation von Peter Krause mit Dr. Susanne Wiegel, Charles Eisenstein und John Rogers, der sich als  Übersetzer zur Verfügung stellte. Ausgehend von der Feststellung, dass sich im Wandel die Lebensverhältnisse ändern, stellte Peter Krause einleitend die Frage, wie bewusst sich jeder einzelne ist, selbst Teil des Wandels zu sein. Ausgehend von Paul Hawkens Buch, in dem er die NGO´s als Immunsystem der Erde bezeichnete, stellte Krause fest, dass da “eine nicht verabredete Kraft” wirkt, die nicht von Mächtigen beeinflusst werden kann.

Aber welche “Geistigkeit” wirkt da? “Das lineare Denken hat lange Zeit alles bestimmt, man dachte, das bringt die Erkenntnis. Gefühle und Intuition wurden zur Seite geschoben. Hirnforscher gehen jetzt davon aus, dass Gefühle hoch konzentriertes Wissen sind”, erklärte Dr. Susanne Wiegel. Die Hirnforschung fand heraus, dass nur 0,1 % der Hirntätigkeit bewusst sind. Das Gehirn werde über Gefühle strukturiert, und diese beinhalten nicht nur eigene Erfahrungen, sondern auch jene anderer Menschen und beeinflusst von der Umgebung. “Gefühle sind angereichertes Wissen aus vergangenen Generationen. Da ist alles drin, was wir brauchen.” Durch Gefühle werde eine Kraft spürbar, die analytisches Denken mit seinem ganz schmalen Spektrum nicht erklären kann. Die beste Erklärung für Spiritualität fand sie bei den indigenen Völkern, die “eine natürliche Bindung zu allem nicht menschlichen Leben haben.”

Wie finden wir also die Ziele für die Zukunft? “Das Problem ist unser Verständnis von Kausalität. Je mehr man kontrolliert, umso weniger ist aber kontrollierbar”, sagte Charles Eisenstein. Die Intelligenz liege in den Dingen, im Leben, nicht außerhalb.

“1462 Menschen besitzen jeweils ein liquides Vermögen von über einer Milliarde Dollar – da geht ein Einfluss von dieser Welt auf unsere Lebensverhältnisse aus. Die Interessen des Kosmos kollidieren mit den Geldinteressen”, stellte Peter Krause fest. Der extreme Wohlstand bewirkt Ungerechtigkeit.

Susanne Wiegel baut darauf, dass jeder Mensch die Intuition in sich hat, das Richtige zu tun. Ausgehend von der Vorstellung, das Immunsystem habe die Funktion der Selbstheilung, würde sie eine der ältesten Heilmethoden anwenden: die Methode der Visualisierung. Wie wichtig die Vision einer positiven Zukunft sei, unterstrich auch Charles Eisenstein, der dafür eintritt, Alternativen heute zu ermöglichen. Die Lebenserfahrung in der modernen Geldgesellschaft vermittle ein Gefühl der Unsicherheit. Das gelte es von Grund auf zu ändern.

 

  

Die Freie Evangelische Schule in Berlin Zentrum (Bild links) war Austragungsort des dreitägigen fairventure-Kongresses. Bild Mitte und rechts: Impressionen beim Stadtspaziergang.

Erfahrungsraum – selbst aktiv werden…

Mit dem Plenum “Unbefangen erkennen” mit Moderator Prof. Martin Klöti, Leander Bindewald von der New Economic Foundation in London, Barbara Stockmeier, der Leiterin der Oberstufe der Freien Evangelischen Schule Berlin Zentrum und Veronika Spielbichler vom Unterguggenberger Institut begann der zweite Kongresstag, der viel Freiraum für das selbst Entdecken in den angebotenen Themenoasen bot, in denen Ideen, Proejkte und Initiativen vorgestellt wurden.

Weitergearbeitet wurde zudem in den am Freitag eröffneten Brennpunkten zu den Themen Komplementärwährung (Jan Temmel und Veronika Spielbichler), Sinnhaftes & selbstbestimmtes Lernen in Schulen (Barbara Stockmeier und Jonathan Schmalwasser), Chancen und Gefahren für den Wandel (Cornelia Keusemann und Peter Krause), Commons: gemeinsam leben und wirtschaften (Johannes Heimrath und Roland Wiedemeyer), Natürlich sein und leben (Dr. Susanne Wiegel und Ronny Müller), “Lebendige Wirtschaft. Bewusst sein” (Leander Bindewald und John Rogers) und  Welt und Leben aus eigener Initiative gestalten (Prof. Martin Klöti und Dirk Schumacher).

 

Volkmar Kreiß (links) berichtete im Brennpunkt Komplementärwährung vom Lindentaler in Leipzig (http://www.lindentaler.org/), einer Kombination aus Regiogeld, Tauschkreis und Grundeinkommen. Beim 2012 gegründeten Komplementärsystem machen bereits über 500 Leute mit, u.a. auch in Regionalgruppen außerhalb von Leipzig. Das System funktioniert online-basiert, mitmachen ist unkompliziert und bringt jedem Teilnehmer ein monatliches Grundeinkommen von 50 Lindentalern, wobei der Wert einer Stunde mit 20 Lindentalern bemessen wird. Volkmar kandidiert mit den Themen Grundeinkommen und Komplementärwährung für die Wählervereinigung Leipzig bei den Kommunalwahlen 2014.
Leander Bindewald 
(Bild Mitte) stellte das Projekt CCIA – Complementary Currencies in Action der New Economic Foundation in London vor.

  

Dag Schulze präsentierte die Idee des “Gleichgewichtsgeldes”, die von einem Software-Programmierer entwickelt wurde und mehr Chancengleichheit und Verteilungsgerechtigkeit zum Ziel hat: pro Mensch werden täglich 10 Werteinheiten geschöpft, die tägliche Löschung vom Gesamtbetrag des geschöpften Geldes macht 1 % aus. Damit pendelt sich die Geldmenge automatisch bei 1000 Werteinheiten ein.

  

Barbara Stockmeier gab Einblick in die reformpädagogische Unterrichtsweise der Freien Evangelischen Schule Berlin Zentrum , die sich einen radikalen Wandel der Lernkultur als Ziel gesetzt hat. Bild Mitte: Prof. Martin Klöti und Volkmar Kreiß, beim Kongress auch als Kameramann im Einsatz. Bild rechts: Das Plenum am Sonntag, als Fishbowl organisiert.

    

Von links:  In der Themenoase “Neues Geld – Impulse von Margrit Kennedy” wurde der geldkritischen Vordenkerin gedacht: Peter Krause würdigte sie als Impulsgeberin für die Entstehung von fairventure, hier im Bild mit Witwer Declan Kennedy und Ludwig Schuster, der weiter für das MonNeta-Netzwerk tätig ist. Das Plenum am Samstag Abend eröffneten drei Kurzbeiträge unter dem Motto “Generationen-Spots” von Stella Dikmans, Raphael Fellmer und Johannes Heimrath.

Johannes Heimrath: “Ihr seid der Schwarm”

“Wenn wir 80 Jahre alt werden, leben wir rund 700.000 Stunden. 100.000 davon verbringen wir mit Erwerbsarbeit, das sind 15 %” – mit dieser Rechnung eröffnete Peter Krause das Plenum Samstag Abend und stellte Bert Brechts Zitat voran: “Reicher Mann und armer Mann standen da und sah’n sich an. Und der Arme sagte bleich: Wär’ ich nicht arm, wärst Du nicht reich.”

Wie mit der gefühlten Hilflosigkeit umgehen? Damit befasste sich die Schülerin Stella Dikmans in ihrem Statement. Wie reagieren Jugendliche auf die Welt, wie sie ist? Vielfach mit Gleichgültigkeit. Man will die negativen Nachrichten nicht mehr an sich heranlassen. “Ich verbinde Katastrophen, Krieg und Leid nicht mehr mit mir, lasse es nicht an mich heran. Jeder lebt in seiner Luftblase – vielleicht als Schutz vor einer Realität, die zu hart ist. Je mehr schlechte Nachrichten kommen, umso weniger achtet man darauf, es wird selbstverständlich. Wir vergessen, dass wir Teil der Erde sind.” Aber es helfe nicht, die Augen zu verschließen: “Wir können uns verändern.”

Raphael Fellmer drückte in seinem Generationen-Spot den Wunsch nach einem Leben in Frieden aus und Johannes Heimrath entführte mit einer Metapher ins Meer. “Ihr seid der Schwarm!” rief er dem Publikum zu, führte in die Buntheit der Tiefsee und verglich die Konzernchefs mit Kreuzfahrtschiffen, aus deren Perspektive das Tiefseeleben nicht wahr genommen wird. Es gäbe aber einen Weg, aus der Tiefe des Ozeans eine Botschaft nach oben zu senden. Es müsse eine gewaltige Welle sein.

Charles Eisenstein: Sacred Economics

Der US-amerikanische Kulturphilosoph und Autor Charles Eisenstein gilt als wichtiger Theoretiker der Occupy-Bewegung und bekam die Bühne für den auf englisch gehaltenen Hauptvortrag des Kongresses unter dem Titel “Sacred Economics”, wohl zu übersetzen mit “geheiligter, ehrwürdiger” Wirtschaft.

Zunächst befasste er sich mit der Definition des Geld-Begriffes, abgeleitet von Bernard Lietaers Definition, Geld sei die Übereinkunft unter Menschen, etwas als Zahlungsmittel für den Austausch zu verwenden. Geld sei aber auch Magie, Zauberei – Zahlen auf Papier oder im Computer werden Geld. Es sei allerdings ein böser Zauber, die Magie des Geldes funktioniere nicht mehr gut – sie führe zur Polarisierung arm – reich, zur Konzentration von Reichtum und zur Zerstörung des Planeten.

Eisenstein lehnt es ab, das Wettbewerbsdenken im Schuldgeldsystem mit der Natur des Menschen zu erklären. Das sei wie beim Sesselspiel “Reise nach Jerusalem”, wo in jeder Runde ein Sessel rausgenommen wird – und dann werde erklärt, das Gerangel um die Sessel sei die menschliche Natur. Das System funktioniere nur solange es Wachstum gibt – unter diesem Aspekt sei alles, was unbezahlt gearbeitet wird, ein neuer Markt.

Als Lösung des Dilemmas sieht Eisenstein mehrere Ansatzpunkte, darunter ein Geldsystem, das kein Wachstum mehr braucht. Neue Formen der Geldschöpfung ohne Schulden, statt des Zinses Umlaufgebühren, wobei er als konkretes Vorbild das Wörgler Freigeld nannte. Die weltweite Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens befürwortet er ebenso wie die Einführung von Kostenwahrheit bezüglich der Einrechung von Kosten der Umweltzerstörung im Produktionsprozess.

Wobei Biodiversität nicht in Geld gerechnet werden könne. Wer legt deren Wert fest? Die Bewertung erfolge nach dem Maßstab des Profits, der damit erzielt werden kann. Wir seien blind gegenüber jenen Werten, die nicht gemessen werden können. Was wirklich reich mache, könne nicht gemessen werden – Liebe, Spiritualität. Die Weiterentwicklung der Wirtschaft könne nicht die Perfektion im Umgang mit Zahlen sein, die die Natur nur als Sache, als Ding sieht. Es sei notwendig, die Natur als Lebewesen zu sehen, wieder eine Beziehung zu ihr aufzubauen. Die Rettung des Planeten komme nur aus der Liebe, nicht aus der Angst. Eisenstein stellt der heutigen, angstgetriebenen Wirtschaft das Modell der Schenkökonomie gegenüber, die auf Teilen basiert. Gemeinnützige Komplementärwährungen seien ein Schritt in diese Richtung. Es gehe darum, die Alternativen aufzuzeigen, die heute schon vielfach gelebt werden – das TINA-Dogma (There Is No Alternative) zu brechen und die Basis zu ändern, Großzügigkeit, Verzeihen und Liebe im Verhalten zu fördern.

  

Eine besondere Qualität boten wieder die musikalischen fairventure-Kongress-Beiträge mit den Brüdern Benedikt und Julian Bindewald, der “Kongress-Band” Late Monday, bei deren Auftritt Samstagnacht spontan weitere MusikerInnen aus dem Kongress mitspielten – u.a. Stefan Mekiffer, der die alte Tradition des Bänkelsanges mit neuem Leben erfüllt.

Kreativität freisetzen – aber wie?

Was setzt Kreativität frei? Mit dieser Frage beschäftigte sich das Plenum am Sonntag vormittags, wobei der Einstieg ins Thema der Fishbowl-Diskussion von Lara Mallien, Chefredakteurin der genossenschaftlich organisierten Zeitschrift Oya, Ludgera Hertel und Ulrike Ronnefeldt (www.achtsamkeit-bewegt.de) gestaltet wurde.

Dass wir uns für den Wandel angesichts der fortschreitenden Zerstörung der Lebensgrundlagen nicht zu viel Zeit lassen sollten mahnte Oya-Herausgeber Johannes Heimrath ein und schilderte anhand der unumkehrbaren gentechnischen Veränderungen in der Landwirtschaft, warum jeder einzelne in seinem Konsumverhalten gefordert ist. Den “ganz normalen Irrsinn” der industriellen Landwirtschaft verdeutlichte er anhand der Genmais-Produktion, mit der man gegen den Maiszünsler antrat. Der Käfer war weg – aber jetzt fressen Raupen die Kolben, da mit dem Käfer auch die Fressfeinde der Raupen verschwunden sind. “Jetzt pflanzen die Farmer Nicht-Genmaisfelder zwischen die Genmaisflächen, damit die Fressfeinde wieder angelockt werden. Das ist kein Witz!”

Und noch viel ernster wird die ganze Sache, wenn man weiß, dass durch Ausbringung genmanipulierten Saatgutes auch die Alternativen im ökologischen Anbau nicht mehr geschützt werden können, da der Pollenflug die Auskreuzung bewirkt. Massenpflanzenhaltung sei vergleichbar mit der Massentierhaltung – es brauche eine Abkehr von solchen Strukturen. Dass es beim Wandel auf jeden einzelnen ankommt, fand in einer abschließenden, verbindenden Geste ihren Ausdruck: alle applaudierten allen.

Weitere Infos über die fairventure-Aktivitäten gibt´s auf www.fairventure.de und weitere Bilder vom Kongress in Berlin hier in der Galerie…