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Das Unterguggenberger Institut lädt im Rahmen des EU-geförderten Interreg-Projektes “Gemeinsam Grenzüberschreitend Geld & Gesellschaft Gestalten” in Kooperation mit dem Tagungshaus Wörgl am Dienstag, 28. Jänner 2020 zum Filmabend.
„Kapitalismus: Eine Liebesgeschichte“ ist ein Dokumentarfilm von Michael Moore, der nach der Finanzkrise 2008 das Wirtschaftssystem der USA kritisch hinterfragt und das extreme Auseinanderklaffen von Arm und Reich seit den 1960er Jahren anprangert. Das Unterguggenberger Institut zeigt aufgrund einer Programmänderung die 127minütige Doku am Dienstag, 28. Jänner 2020 ab 19:30 Uhr bei freiem Eintritt im Tagungshaus Wörgl.
Verzögerungen in der Lizenzerteilung durch öffentliche TV-Sender führen zur Absetzung der beiden geplanten Filme „Welt ohne Geld“ und „Die große Geldflut“, die auch auf youtube online angesehen werden können.
Der Filmabend in Kooperation von Unterguggenberger Institut und Tagungshaus Wörgl wird im Rahmen des Projekts „5G – GEMEINSAM GRENZÜBERSCHREITEND GELD & GESELLSCHAFT GESTALTEN“ gezeigt und vom EU-Programm Interreg Österreich-Bayern gefördert.
„Man kennt Michael Moore als unermüdlichen, unerschrockenen Robin Hood, der im Dienste der Wahrheit, der Gerechtigkeit und des kleinen Mannes steht. Er zählt zu den originellsten Dokumentarfilmern der Geschichte – und mit Sicherheit zu den gefürchtetsten. Mit „Kapitalismus: Eine Liebesgeschichte“, dem ersten Film zur Finanzkrise, kritisiert Moore das kurzfristige Profitdenken der Großkonzerne und zeigt die Auswirkungen der Krise auf den einfachen Bürger“, schreibt das Handelsblatt.
Infos zu den beiden Dokus „Welt ohne Geld“ und „Die große Geldflut“:
Film: Welt ohne Geld
Bargeldloses Bezahlen ist auf dem Vormarsch. Es ist schnell, einfach und bequem. Weltweit haben bargeldlose Transaktionen das Bezahlen mit Bargeld längst abgelöst. Noch gibt es Bargeld. Aber ist die Entwicklung hin zur bargeldlosen Gesellschaft aufzuhalten? Wer hat ein Interesse daran, dass wir aufhören, mit Bargeld zu bezahlen?
Banken wollen Münzen und Scheine loswerden, weil deren Bereitstellung teuer ist. Politiker wollen weniger Bargeld, um Kriminalität und Terrorismus zu bändigen. Zentralbanker wollen Bargeld abschaffen, weil sich dann leicht Negativzinsen durchsetzen lassen. Und digitale Bezahlkonzerne wie Paypal oder Visa wollen einfach von allen Geldgeschäften profitieren und dabei möglichst viele Finanzdaten über uns Verbraucher sammeln. Ihr Ziel: die komplette Kontrolle über unser Kaufverhalten.
Die Dokumentation “Welt ohne Geld” zeigt, wer hinter den Stichwortgebern der weltweiten Anti-Bargeld-Lobby steckt: die “Better than Cash Alliance” in New York etwa, unterstützt von Konzernen wie Visa oder Mastercard. Ihr Credo: eine bessere Welt dank digitaler Bezahlsysteme. Je mehr Menschen ins internationale Finanzsystem integriert werden, desto mehr Wachstum und Arbeitsplätze. Dabei profitieren in erster Linie die Bezahlkonzerne selbst, dank Gebühren und dem Zugriff auf unermessliche Datenschätze. Wir alle werden “gläsern”.
Aber auch Staaten nutzen die neuen Möglichkeiten, via Bezahldaten mehr über uns zu erfahren. Auf der Strecke bleibt das Interesse der Bürger am Bargeld: als Wertaufbewahrung und um unabhängig zu sein von den Interessen Dritter. Bargeld ist und bleibt ein Stück Freiheit.
Die 45minütige Doku zeigt, wie die Abschaffung von Banknoten vorangetrieben wird.
Film: Die große Geldflut
Der 45minütige Dokumentarfilm „Die Große Geldflut – Wie Reiche immer Reicher werden“ von Tilman Achtnich und Hanspeter Michel befasst sich mit internationalen Geldströmen und Auswirkungen der Niedrigzins-Politik.
Seit Jahren betreiben die Notenbanken dieser Welt eine Politik des billigen Geldes, allen voran die EZB. Sie kauft marode Papiere, um Banken zu retten, will das Wirtschaftswachstum ankurbeln, verschuldete Staaten stützen. Was die Staatshaushalte um hunderte Milliarden entlastet, ärgert auf der anderen Seite die Sparer: null Zinsen. Und die neue Geldschöpfung führt weltweit zu einer unkontrollierten, noch nie dagewesenen Geldflut. Experten warnen bereits vor neuen Blasen. Beispiel Immobilien: Nicht nur in deutschen Großstädten explodieren die Preise. In London kostet ein Einzimmerappartement locker mehr als eine Million Euro.
Und immer mehr Geld wandert weg von der realen Wirtschaft in den spekulativen Bereich. Im globalen Casino finden hochkomplexe Finanzwetten statt. Zocken ohne jede Kontrolle. Die Profiteure des Spiels stehen von vornherein fest. Die Reichen werden noch reicher, bei uns und weltweit. “Die Geldflut hat zu einer gefährlichen Umverteilung geführt “, kritisiert Prof. Max Otte, “wer hat dem wird gegeben”.
Mit der Liberalisierung der Finanzmärkte entkoppelten sich Geldgeschäfte und Realwirtschaft. Heute benötigen nicht nur Banken immer neues, billiges Geld, sondern auch Staaten, um ihre Schuldenberge im Griff zu halten. Eine Art Schneeballsystem. Was passiert mit unserem Geld? Droht eine neue Krise? Der Film “Die große Geldflut” wirft einen neuen, überraschenden Blick auf unser Geld in Zeiten der Nullzinsen.