Österreichs Tauschsysteme als Labor der Zukunft

Vor rund 20 Jahren begannen die ersten österreichweiten Vernetzungstreffen von Tauschsystemen, die dem Erfahrungsaustausch, dem Wissenstransfer und der überregionalen Zusammenarbeit dienen. Seither hat sich viel getan. Die Szene wächst, wird bunter. Neue Gruppen nach altbewährtem Tauschkreis-Regelwerk entstehen ebenso wie Zeitbanken und Initiativen, die neue Spielregeln ausprobieren. Wachsendes Interesse herrscht auch an eurogedeckten Regiogeldern. Die aktuelle Entwicklung formte die Themen des diesjährigen Vernetzungstreffens am 21. März 2015 in Salzburg, bei dem es u.a. um Fragen betreffend Zusammenarbeit, Finanzstabilität, Gründung eines Dachverbandes und Öffentlichkeitsarbeit ging.  

Aus acht Bundesländern reisten die TeilnehmerInnen des österreichischen Vernetzungstreffens am 21. März 2015 in Salzburg an. Nach Berichten aus den Initiativen wurde nachmittags intensiv an Themen gearbeitet, die die Mitglieder der Transaktionssysteme interessierten.

Ein systematischer Überblick österreichischer Komplementärwährungen

Komplementärwährungen sind zusätzlich zum Euro verwendete Zahlungs- und Verrechnungsmittel, die je nach Entstehung und Deckung in unterschiedliche Kategorien eingeteilt werden: Eurogedeckte Regionalwährungen, leistungsgedeckte Transaktionssysteme auf Basis wechselseitiger Kredite (Tauschkreise), Zeitbanken  und frei geschöpfte, ungedeckte Systeme.

Da keine zentrale Erfassung von Komplementärwährungen erfolgt, kann die Anzahl bestehender Systeme in Österreich nur geschätzt werden: An die 75 Trägerorganisationen in Form von Genossenschaft, Vereinen oder Gemeinden betreiben mindestens 140  Regionalgruppen bzw. Systeme. Lokale Einkaufsgutscheinsysteme sind da nicht mit eingerechnet.

 

Eurogedeckte Regionalwährungen

Die ältesten Euro-gedeckten Regionalwährungen in Österreich sind  der Waldviertler in Niederösterreich und der Styrrion in der Steiermark in Graz und Umgebung. Seit 2008 besteht mit den Langenegger Talenten in Vorarlberg eine Euro-gedeckte Gemeindewährung, nach deren Vorbild weitere folgten: der V-Taler, der Walser Thaler und der mittlerweile wieder verschwundene Klostertaler.  Sehr gut entwickelt haben sich die landesweit verwendeten V-Taler, die in einem Einkaufsnetzwerk von über 200 Betrieben gelten. Die Landesregierung nützt die V-Taler als Werbeträger. Die Allmenda Social Business e.G. als Träger von Talent-Tauschkreis und Regiogeldern in Vorarlberg bietet sich österreichweit als Kooperationspartner für eurogedeckte Regionalwährungen an. 2014 startete in Neukirchen an der Vöckla in Oberösterreich der „Neuki“, weitere Anfragen aus Oberösterreich,  der Steiermark, Tirol und Kärnten liegen bereits vor, wie Allmenda-Obmann Gernot Jochum-Müller mitteilte.

Tauschsysteme weisen unterschiedliche Strukturen auf, bundesländerweite Trägerorganisationen sind in regional organisierte Gruppen unterteilt. Träger sind Vereine ebenso wie in Vorarlberg eine Genossenschaft. Etwa 20 Trägerorganisationen sind das Dach für rund 50 regionale Tauschkreise, die nach dem klassischen Tauschprinzip Waren und Dienstleistungen über Verrechnungskonten sowie über Zeitwertscheine austauschen. Die Zeit als gemeinsame Bemessungsgrundlage erleichtert den überregionalen Austausch.

Zeit als Währung

Die Zeit als Währung wird bei den meist zielgruppen-orientierten Zeitbanken verwendet, die in der Nachbarschaftshilfe engagiert sind. Vorreiter ist in Österreich diesbezüglich das Bundesland Oberösterreich.

Über die Spes-Akademie in Schlierbach startete das Netzwerk 55+, bei dem jeweils auf Gemeindeebene Zeitbank-Vereine gegründet wurden. Zum 55+ Dachverband zählen 30 Gemeinden in Oberösterreich und 3 in Bayern. Nach demselben Prinzip, aber ohne Mitgliedschaft im Dachverband arbeitet die Zeitbank der Gemeinde Lengau, die in weiteren sechs Gemeinden bei der Gründung von Zeitbanken geholfen hat: in Hochburg-Ach, Eggelsberg, Schlatt und Innerschwandt in Oberösterreich sowie in St. Martin und Fuschl in Salzburg.

Österreichs größte Zeitbank hat ihren Sitz ebenfalls in Oberösterreich: „Wir gemeinsam“ startete 2008, zählt 1.300 Konten in 26 Regionalgruppen in der Nachbarschaftshilfe und baut seit 2014 als neuen Geschäftsbereich das Wirtschaftsnetzwerk aus, für das ebenso wie für die Nachbarschaftshilfe ein eigener Verein gegründet wurde. „Die Nachbarschaftshilfe läuft nach wie vor sehr gut, verzeichnete 2014 ein Wachstum von 20 %. Beim Wirtschaftsnetzwerk machen bereits 65 Betriebe mit“, berichtete Initiator Tobias Plettenbacher.  Das anhaltende Interesse und der Zulauf bringen auch Herausforderungen mit sich, etwa auf zwischenmenschlicher Basis in der Führungsebene der Regionalgruppen. Erfahrungen sammelt „Wir gemeinsam“ seit 2014 mit dem Organisationsmodell der Soziokratie.

Am Zeithilfsnetz in der Steiermark, das landesweit ausgebaut werden soll, beteiligen sich derzeit 10 Gemeinden. Und in Vorarlberg stehen fünf Gemeinden in den Startlöchern, um in die „Zeitvorsorge“ einzusteigen.  

Experimentell: Die „SonnenZeit“ mit Grundeinkommen

„SonnenZeit – Spiel des Lebens“ – unter diesem Motto startete der Oberösterreicher Gerhard Zwingler mit Gleichgesinnten vom Verein NETs.werk – Nachhaltig leben ein Zeitwährungssystem, das auf Kleingruppen aufbaut und den MitspielerInnen ein ausgabenbezogenes Grundeinkommen ausschüttet. Derzeit sind 15 Kleingruppen registriert, weitere in der Entstehungsphase. Info: http://www.sonnenzeit.jetzt/

Schenkökonomie  und „Dankl“ in Salzburg                                           

Experimentiert wird nicht nur in neuen Gruppen, sondern auch in bestehenden Tauschkreisen. So gewinnt die Schenkökonomie zunehmend an Bedeutung. Das passiert in Form von „Gib- und Nimm-Tischen“ bei Tauschkreistreffen. Aber auch dann, wenn ein Beziehungsnetzwerk und damit Freundschaften entstanden sind und auf die Verrechnung verzichtet wird.

Danke sagen ohne Verpflichtung zur Gegenleistung – nach dem Prinzip „Geld ohne Schuld“, dem auch Zeitbanken folgen, damit sammelt der Talentetauschkreis Salzburg Stadt seit kurzem Erfahrung: „Wir vergeben Dankl“, berichtet Bernhard Wiesinger. Das Belohnungssystem zeigt auf, wer sich über die Tauschgeschäfte hinaus ehrenamtlich engagiert, im Netzwerk einbringt. Der spielerische Ansatz einer Schenkwährung ist in die Technik der Verrechnungsplattform integriert.

 

Berichte aus den Bundesländern

Tauschkreisverbund Niederösterreich, Wien, Burgenland

Seit zwei Jahren freut sich der Talente-Tauschkreis Niederösterreich über vermehrten Zulauf. „Wir sind von 450 auf 1.000 Mitglieder gewachsen“, teilte der neue Obmann Dietmar Mayr mit, der zugleich auch Obmann des Tauschkreisverbundes  mit 1.450 Mitgliedern ist. In diesem Verbund (http://tauschkreis.at/) sind vier Tauschsysteme fusioniert: der Talente-Tauschkreis Niederösterreich, LETS Wien, der Talente-Tauschkreis Wien und der Talente-Tauschkreis Burgenland, über den seit 2014 auch der Tauschkreis der Selbstdenker Graz angebunden ist. „Wir haben von demokratischer Struktur auf Soziokratie umgestellt- damit sind alle in der Verantwortung“, berichtet Mayr. Der Tauschkreisverbund nützt einen gemeinsamen Marktplatz, hat die Mitgliedsgebühren angeglichen und verwendet Zeitwertscheine, die gegen Guthaben am Tauschkonto ausbezahlt werden.

Außerhalb des Verbundes besteht in Wien das multikulturelle Tauschnetzwerk KAESCH, das 60 aktive Mitglieder zählt und demnächst mit einer vierten Gruppe startet. Die Mitglieder kommen bei monatlichen Stammtischen in den Regionen Forum, Wieden und Schöpfwerk zusammen, viermal jährlich werden Jahreszeitmärkte mit kulturellem Rahmenprogramm organisiert. Das urbane Tausch-netzwerk kommuniziert in sechs Sprachen – deutsch, englisch, türkisch, serbokroatisch und arabisch. Infos und Termine gibt´s online auf www.kaesch.at

Oberösterreich

„Wir gemeinsam“ in Oberösterreich betreibt neben der Nachbarschaftshilfe-Zeitbank seit  einigen Wochen ein Wirtschaftsnetzwerk. „Wir trennen klar Nachbarschaftshilfe von gewerblichen Angeboten“, erklärt Wir gemeinsam-Obmann DI Tobias Plettenbacher. Das gilt auch für die Organisationsstruktur, indem zwei Trägervereine eingerichtet sind. Diskussionen ergeben sich aus der unterschiedlichen Bewertung. Während in der Nachbarschaftshilfe strikt eine Stunde gleich viel wert ist, gilt diese Regel nicht im Wirtschaftsnetzwerk – dort sind die Preise verhandelbar. (Info:  www.wirgemeinsam.net)

Durch die Dichte unterschiedlicher Komplementärwährungen in Oberösterreich – hier bestehen auch Talente-Tauschkreise, der Tauschkreis Wir Mühlviertler (www.wirmuehlviertler.net), das wachsende SonnenZeit-Netzwerk (www.sonnenzeit.jetzt), das Generationen-Netzwerk mit vier Regionalgruppen (www.gnw.or.at) und 35 Zeitbanken auf Gemeindeebene – tauchen hier Fragen der Konkurrenz von Systemen auf.

Vorbild für die Gründung weiterer Zeitbanken in Oberösterreich und Salzburg ist die Zeitbank für Alt und Jung in der Gemeinde Lengau (www.zeitbank-altjung.at), die ihr Know-How gern zur Verfügung stellt, wie Sigrid Pammer mitteilt. Die Zeitbank für Alt und Jung ermöglicht es Senioren, die Stunde um 3,60 Euro auch zu kaufen – damit können auch Menschen mitmachen, die keine Leistungen mehr erbringen können.

Steiermark

Ein Generationswechsel beschäftigt den Talente Tauschkreis Graz (www.talentetauschgraz.at), der heuer sein 20jähriges Bestehen feiert. Ein neuer Vorstand mit Rudi Pezzei als Obmann an der Spitze strebt eine Verjüngung der Mitglieder an, überlegt dazu ein Projekt zur besseren Begleitung von Interessierten und Neueinsteigern. Der TTK Graz verzeichnet derzeit 180 Konten. Pezzei engagiert sich auch bei der Euro-gedeckten Regionalwährung Styrrion, bei der 150 Mitglieder mitmachen.

In der Steiermark besteht weiters das Tauschnetz Oststeiermark, der landesweite Zeitbankenverbund „Zeithilfsnetz“ mit 10 Gemeinden und seit 2014 der Tauschkreis „Selbstdenker“ in Graz. Bei diesem regionalen System, das sich für neue Spielregeln und Projekte öffnet, machen 80 Leute mit.

Von links: Dietmar Mayr, der neue Obmann des TTK Niederösterreich und des Tauschkreisverbundes Ostösterreich. Georg Dygruber von der Initiative Lebenswerte Gemeinde stellte die Ziele der neuen Bürgervereinigung vor (www.lebenswertegemeinde.at). Alois Tuscher vom TTK Kärnten moderierte beim Vernetzungstreffen. Peter Degischer von KAESCH in Wien.

Kärnten

Erfreuliche Zuwächse, keinerlei Konflikte und keine Konkurrenz-Situation lautet die Botschaft des Talente Tauschkreises Kärnten (www.tauschkreiskaernten.at). „Wir haben 460 Konten. Bewährt hat sich die Einführung von Regionalbetreuern und das Schenken hat großen Stellenwert erhalten“, teilte Christa Zwitter vom Talente Tauschkreis Kärnten mit, das hinsichtlich der Suche nach Alternativen eine sehr aktive Zeit erlebt. „Mit dem Hypo-Desaster kommt ein Brocken auf uns alle zu“, erklärt Alois Tuscher vom TTK Kärnten und berichtete von der Gründung der Plattform Zivilgesellschaft mit acht Schwerpunkt-Themen, in der sich alternative Projekte wie food-coops, Kost-Nix-Läden und Otelo (Offenes Technologie-Labor www.otelo.or.at) Gruppen einfinden. Tuscher besuchte auch in Wien den Kongress „Ein gutes Leben für alle“, bei dem sich 60 Initiativen präsentierten. Dokumentiert wird der Kongress auf www.guteslebenfueralle.org

Salzburg

Viel in Bewegung ist im Bundesland Salzburg. Der Talente Tauschkreis Salzburg (tauschkreise.at), 1996 zur Förderung organisierter Nachbarschaftshilfe gegründet, zählt 180 Mitglieder, die mit dem Tauschkreis gealtert sind. „Das Durchschnittsalter unserer Mitglieder ist relativ hoch“, weiß Fritz Keller, der interessiert die Entwicklungen im Umland beobachtet. Im Flachgau bestehen zwei, drei Initiaiven, im Lungau gibt´s eine Tauschgruppe, ein neues Tauschnetz entsteht rund um St. Johann im Pongau und rund um Salzburg entstehen „Wir gemeinsam“-Gruppen. „Unser Interesse ist Kooperation und gemeinsame Weiterentwicklung“, so Keller, der registriert, dass es trotz der Nähe zu Bayern wenig gemeinsame Aktivitäten mit Tauschsystemen dort gibt.

Tirol

Die Frage nach der Zusammenarbeit mit deutschen Tauschsystemen stellt sich aufgrund des Tourismus in Tirol, wo das Talente-Netz Tirol seit 20 Jahren besteht. Rund 350 Mitglieder sind in unterschiedlich aktiven Regionalgruppen organisiert. Über eine Aufnahme weiterer deutscher Tauschsysteme ins zart-Clearing-System laufen Gespräche.Info:
www.talentenetztirol.net

Das 10-Jahres-Jubiläum feiert heuer in Tirol das Wörgler Jugend-Komplementärwährungsprojekt I-Motion, das ein Gutschein-Modell mit Zeitwährung verwendet. Träger ist die Stadt, die operative Umsetzung erfolgt vom Verein Komm!unity für Jugend-, Integration- und Gemeinwesenarbeit. Info: www.kommunity.me

Vorarlberg

Ein Generationenwechsel steht derzeit in Vorarlberg an, wo der Talente Tauschkreis seit zwei Jahren erstmals mit einem Sinken der Mitgliederanzahl konfrontiert ist, nicht aber mit einem Nachlassen des Interesses. „Die Anzahl der Tauschgeschäfte blieb gleich, das Schenken gewinnt an Kraft. Wir haben 700 Konten, darunter auch Kinder und Jugendkonten“, teilt TTK-Obmann Gernot Jochum-Müller mit, der auch Obmann der Allmenda Social Business-Genossenschaft ist, die sie österreichweit als Service-Partner für Euro-gedeckte Regiogelder versteht. „In diesem Sektor tut sich was. Als Genossenschaft bieten wir ein fertiges Paket für interessierte Gemeinden“, so Jochum-Müller. Info: allmenda.com

Alois Tuscher und Fritz Keller (Bild links) bei der Vorbereitung des Vernetzungstreffens, bei dem die Tagesordnung gemeinsam erstellt wurde und neben den Berichten aus den Initiativen während der Pausen Zeit für Erfahrungsaustausch bot. Gernot Jochum-Müller zählt zu den Pionieren der österreichischen Komplementärwährungs-Szene – er moderierte bei der Gewichtung der Themen, die am Nachmittag in Arbeitsgruppen behandelt wurden.

Themen beim Vernetzungstreffen

Das Vernetzungstreffen spricht in erster Linie klassische Tauschkreise und Zeitbanken an, die sich für die überregionale Zusammenarbeit in der ARGE zart – Arbeitsgemeinschaft für die Zusammenarbeit regionaler Transaktionssysteme zusammengefunden haben.  Tauschkreise nützen gemeinsam  eine Clearing-Plattform für den überregionalen Austausch, vielfach mit Cyclos auch die gleiche open-source-Software.

Aus der aktuellen Entwicklung ergaben sich die Themen für das diesjährige Vernetzungstreffen, die über abrechnungstechnische Details hinaus gingen. Die Geldentstehung bei Tauschkreisen und Zeitbanken ist definiert und geht von Leistungsdeckung aus. Das trifft bei vielen neuen Ansätzen und Gruppen nicht mehr zu. Wie soll man mit Systemen umgehen, die ihre Währung ohne Leistungsdeckung schöpfen? Ausreichend beantwortet konnte diese Frage nicht werden, und so widmet sich die nächste Entwicklungswerkstatt in Dornbirn am 6. Juni 2015 dem Thema „Geld ohne Schuld“.

Das zunehmende Interesse an gelebten Alternativen wie auch die steigende Vielfalt der Systeme wirft die Frage nach einer Interessensvertretung, einem Dachverband auf. Beim Vernetzungstreffen nahmen 28 VertreterInnen von 17 Komplementärwährungen in Österreich teil. „Die hier vertretenen Systeme verfügen gemeinsam über 4.500 Konten, die von Einzelpersonen, Familien, Betrieben und Vereinen genützt werden“, rechnete Gernot Jochum-Müller anhand der Berichte aus den Bundesländern vor und machte deutlich, dass die Anzahl der in Tauschsystemen aktiven Menschen darüber weit hinaus gehe.

Vorarbeit zum Thema Dachverband leisteten in der ARGE zart Gernot Jochum-Müller, Alois Tuscher vom Talentetauschkreis Kärnten und Dietmar Mayr vom Tauschkreisverbund Ostösterreich. Sie zeigten mögliche Arbeitsfelder auf, die vom politischen Lobbying über Interessensvertretung bei Verhandlungen mit Ministerien oder der Finanzmarktaufsicht über Öffentlichkeitsarbeit bis hin zu einem Fachverband, der das gesamte Wissen aufbereitet und vermittelt, reichen. Beim Vernetzungstreffen herrschte Konsens darüber, dass die Gründung eines Dachverbandes von allen befürwortet wird. Mit den weiteren Schritten befasst sich eine neue Arbeitsgruppe, die von Dietmar Mayr koordiniert wird.

In Arbeitsgruppen beschäftigten sich die TeilnehmerInnen des Vernetzungstreffens am Nachmittag mit den Themen Konkurrenz der Systeme, Systematik/Spielregeln einer neuen Beteiligungskultur, Teambildung und Führungskompetenz in Regionalgruppen sowie mit der Generationenfrage, wie es gelingen kann, jüngere Menschen in bestehende, alternde Systeme einzubinden.

Bild links: Die Akteure der ARGE zart, die am 20. März 2015 in Salzburg tagte und Themen fürs Vernetzungstreffen sondierte sowie Fragen des Clearings, des Qualitätsmanagements und der überregionalen Zusammenarbeit bearbeitete. Zur Erleichterung des überregionalen Austausches wurden Zeitscheine eingeführt, die bei allen teilnehmenden Systemen in Österreich, Deutschland und der Schweiz gelten. Weitere Info auf www.zart.org

Gedankt wurde den Mitgliedern der ARGE zart für die kontinuierliche Weiterarbeit während des Jahres an den Vernetzungsthemen, die über monatliche Skype-Konferenzen und  zwei bis drei Treffen jährlich organisiert wird. Die ARGE rief zur Information der Mitglieder 2014 auch einen neuen Newsletter ins Leben. Ein besonderer Dank wurde Fritz Keller vom Talente-Tauschkreis Salzburg ausgesprochen, der seit Jahren die österreichweiten Vernetzungstreffen in Salzburg maßgeblich organisiert und diese Aufgabe nun in jüngere Hände legen will. So findet das nächste große Vernetzungstreffen  am 16. April 2016 in Innsbruck statt, organisiert vom TalenteNetz Tirol.

Weitere Termine:

  1. Juni 2015: ARGE zart-Delegiertentreffen in Dornbirn
  2. Juni 2015: Entwicklungswerkstatt für Komplementärwährungen in Dornbirn
  3. Oktober 2015: ARGE zart-Delegiertentreffen in Graz
  4. Oktober 2015: Jubiläumsfest 20 Jahre Talente-Tauschkreis Graz
  5. April 2016: ARGE zart-Delegiertentreffen in Innsbruck

Text und Bilder: Veronika Spielbichler/Unterguggenberger Institut Wörgl